Zwanzig Kilometer vor der bretonischen Westküste, an der Grenze zwischen Ärmelkanal und Atlantik, liegt die Insel Île d’Ouessant – der westlichste Punkt Frankreichs. Die Insel besteht wie nahezu alle bretonischen Inseln aus Granitstein und ist von tückischen Meeresgräben umschlossen. Inmitten des tosenden Atlantiks wirkt die an ihren äußersten Enden nur wenige Kilometer lange und breite Insel wie eine in den Fluten verankerte Festung.

Die Île d’Ouessant fasziniert Touristen mit ihren türkisfarbenen Buchten und der wilden Landschaft. Mit dem Heidekraut, den Farnen und den weiten Wiesen erinnern sie an das wilde grüne Irland. Auch heute noch weiden Ouessantschafe hier, die der Insel ihren Namen verdanken. Obwohl die Vegetation recht karg ist, bietet sie unzähligen Seevögeln Schutz und Brutmöglichkeiten.

Heute zählt Ouessant ca. 1.000 Dauerbewohner, 1.000 Schafe, 500 Fahrzeuge, eine staatliche und eine private katholische Schule, einen Arzt sowie einen Gendarmerieposten, der allerdings nur in der Saison besetzt ist. Die touristische Infrastruktur ist bescheiden, sie besteht aus vier einfachen Hotels, einigen Zimmern, einem winzigen Campingplatz, ein paar Crêperien und Restaurants, einer Tauchschule, einem Segelclub und einer kleinen Pferdefarm. Die Insel Ouessant zählt nur noch einige wenige Fischer und die Schafzucht wird hauptsächlich für den Eigenbedarf betrieben.